World of 911 - Porsche auf Uniball-Fahrwerk umrüsten


Das Thema Fahrwerksumbau wird immer wieder heiss diskutiert. Die Wahl zwischen Serienfahrwerk, Gewindefahrwerk mit elektronischer Einstellmöglichkeit oder kompromisslos hart für die Rennstrecke fällt manchmal nicht leicht. Wie komfortabel soll es bei einer entsprechenden Abstimmung noch sein und wieviel Kompromiss ist vertretbar. Das Uniball-Fahrwerk, ein Begriff der immer wieder bei sportlich ambitionierten Porschefahrern die Runde macht ist zweifellos eine der kompromisslosesten Varianten. Was bringt das Umrüsten auf ein Uniball-Fahrwerk am Porsche und wie aufwendig ist der Fahrwerksumbau? Welche Vor- bzw. Nachteile bringt so ein Umbau und was verbirgt sich hinter dem Begriff "Uniball" eigentlich genau? Nachfolgend wollen wir etwas Licht ins Dunkel bringen.

Uniball-Fahrwerksumbau - Es wird hart werden

Ein Uniball gelagertes Fahrwerk wird hauptsächlich im Rennsport eingesetzt. Das ist hier heute absolut standard. Aber auch der sportlich ambitionierte Fahrer greift immer öfter auf diese Fahrwerksvariante zurück.

Der Unterschied zwischen einem normal gelagerten Fahrwerk, oft auch als "Silentblock gelagert" bezeichnet und einem Uniball-Fahrwerk besteht im wesentlichen darin, daß alle Aufhängungsteile im Gegensatz zum serienmäßigen in Gummibuchsen gelagerten Fahrwerk aus Metall gefertigt verwendet werden. Dadurch wird eine extreme Steifigkeit gegenüber einem Gummilager erzielt, welches nach mehreren tausend Kilometer immer mehr an Elastizität aufweist und an Steifigkeit verliert. Prinzipiell können alle gelagerten Fahrwerksteile, angefangen beim Domlager bis hin zur Federbeinaufnahme durch Uniball-Gelenklager Komponenten ersetzt werden. Dadurch wird ein viel präziseres Fahrverhalten erreicht. Die Übertragung der Lenk, Brems- und Antriebskräfte auf die Aufhängungsteile erfolgt viel direkter. Durch die spielfreie und reibungsarme direkte Übertragung der Kräfte erfolgt somit eine exakte direkte Führung der Räder zum Karosserieaufbau. Ein präziseres Einlenkverhalten und höhere Steifigkeit der Karosserie ist somit gegeben. Eine unerwünschte horizontale oder vertikale Neigung der Karossererie wird dadurch erheblich reduziert. Weiterhin verändern sich die Werte für Sturz, Spur und Nachlauf während der Fahrt und bei extremen Belastungen erheblich weniger. Der Fahrer bekommt durch den Uniball-Fahrwerksumbau somit eine bessere Rückmeldung über das Verhalten seines Fahrzeugs in extremen Situationen und es wird auf jeden Fall hart werden.

Porsche RS Modell
Uniball Fahrwerk

Fahrwerksänderung mit Vor- und Nachteilen

Doch wie sieht es mit den Nachteilen bei so einem verbauten Uniball-Fahrwerk aus? Prinzipiell hat eine Fahrwerksänderung immer Vor- und Nachteile. Stöße aus Fahrbahnunebenheiten werden direkt an die Passagiere des Fahrzeugs weitergegeben und somit leidet der Fahrkomfort in puncto Dämpfung erheblich. Es wird auf jeden Fall hart werden. Auch die Haftungsgrenze der Räder auf dem Asphalt kann sich in extremen Situation z.B. bei nasser Fahrbahn ändern und ins Negative verschieben. Im Motorsport ist es selbstverständlich das die Fahrwerksabstimmung auf die Wetterverhältnisse abgestimmt wird. Bei einem Serienfahrzeug würde sich diese Arbeit schwierig gestalten und auf Dauer lästig werden. Deshalb ist es nur für wirklich sportlich, ambitionierte Fahrer, welche öfter auf Rennstrecken unterwegs sind zu empfehlen. Namhafte Fahrwerkshersteller wie Bilstein, Sachs oder KW Gewindefahrwerke etc. bieten solche Fahrwerke schon als Komplettset an.
Speziell für Porsche empfielt es sich mit Spezialisten wie z.B. Manthey Motors o.ä. Unternehmen mit viel Rennsporterfahrung in Verbindung zu setzten und sich vor dem Kauf beraten zu lassen.
Das Preislimit kann für einen kompletten Umbau je nach Umfang schnell die 5000.- €-Grenze überschreiten.

Vor- und Nachteile eines Umbaus

  • Vorteile:
  • Präziseres Fahrverhalten
  • Höhere Fahrstabilität
  • Bessere Rückmeldung über das Fahrverhalten des Fahrzeugs an den Fahrer
  • Verschleissarme Komponenten
  • Gewichtsersparnis
  • Ideal für Rennstrecke oder kleinere Motorsportveranstaltungen ( Slalom etc. )
  • Empfohlen wird der Einbau in einer Fachwerkstatt
  • Nachteile:
  • Karosserie des Fahrzeugs wird extrem beansprucht
  • Fahrkomfort leidet erheblich
  • Fahrverhalten bei verschiedenen extremen Wetterbedingungen negativ
  • Hoher Aufwand beim Umbau
  • Hohe Anschaffungskosten
  • Komplett neue Fahrwerksvermessung und Abstimmung nötig
  • Dauer der Einbauzeit: ca. 1 - 2 Tage ( je nach Umfang )
  • TÜV Teilegutachten oder ABE erforderlich
  • TÜV Abnahme (eventuell Einzelabnahme ) und Eintragung erforderlich

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