World of 911 - Porsche Carrera Cup -
Erster Sieg für Bastian Buus in Imola

Starke dänische Vorstellung

18.06.2022 | Das Rennen

50 Grad Asphalttemperatur und eine sengende Hitze erwartete die Piloten am Samstagnachmittag in der Startaufstellung zum 5. Lauf des Porsche Carrera Cup im italienischen Imola. Den 31 Akteuren stand eine schweisstreibende Hitzeschlacht bevor. Der Polesetter Loek Hartog erwischte einen hervorragenden Start und konnte seine Führungsposition verteidigen. Dahinter attackierte Laurin Heinrich sofort den vor ihm gestarteten Bastian Buus und ging kurzfristig am jungen Dänen vorbei. Doch schon in der folgenden Kurve setzte Buus den Konter und holte sich Platz 2 zurück. Danach überschlugen sich in einem spannenden Rennen die Ereignisse. Zuerst gerieten Richard Wagner und Sebastian Freymuth aneinander wobei Wagner in einen Dreher gezwungen wurde. Dabei waren noch Lukas Ertl und Harald Prozcyk in die Kollision involviert. Nur wenige Sekunden später verpasste Michael Ammermüller einen Bremspunkt und schoss so mit stehenden Rädern Larry ten Voorde ab. Der Niederländer hatte Glück im Unglück und konnte nach einem heftigen Dreher das Rennen als Dreizehnter fortsetzen. Nun war die erste SC-Phase fällig damit die Fahrzeuge geborgen werden konnten. In Runde 5 wurde das Rennen wieder freigegeben. Hartog vollzog den RE-Start bravourös und konnte seine Spitzenposition weiter halten. Auch dahinter gab es zunächst keine Positionsveränderungen. Im achten Umlauf setzte Laurin Heinrich nun den vor ihm fahrenden Bastian Buus massiv unter Druck, ohne jedoch an ihm vorbei zu kommen. Das machte ein anderer besser. Larry ten Voorde holt sich mit spektakulären Überholmanövern Platz um Platz zurück. In Runde 9 ging der Niederländer an Dylan Pereira vorbei auf die achte Position. Zu diesem Zeitpunkt sprach die Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe gegen Ammermüller wegen der Aktion mit ten Voorde aus, was dem GP-Elite Piloten einen weiteren Sprung nach vorne bescherte. Für den Deutschen war das Rennen mit der "Drive Through" gelaufen. In der zehnten Runde gerieten dann Ahmad Alshehab und Ariel Levi aneinander wobei sich der Kuwaiti im Kiesbett wiederfand. Das hatte dann die zweite SC-Car Phase zur Folge. Erneut meisterte Loek Hartog in Runde 12 den RE-Start souverän und behielt die Führung. Auch ten Voorde hatte den RE-Start genutzt und sich an Pereira auf die sechste Position vorbeigeschoben. Kurz danach sorgte ein heftiger Verbremser von Loek Hartog dann drei Minuten vor dem Rennende für den Führungswechsel. Bastian Buus nutzte die Gunst der Stunde und ging am Niederländer vorbei. Nur eine Runde später das gleiche Szenario. Verbremser von Hartog an gleicher Stelle und Heinrich geht vorbei auf die zweite Position. Dahinter setzte ten Voorde seine Aufholjagd weiter fort. Erst war es Morris Schuring und dann Loek Hartog an dem der kleine Holländer auf die dritte Position vorbei zog. Zweifelsfrei war ten Voorde der Mann des Rennens. Mit einer bärenstarken Leistung erreichte der Champion am Ende von Startplatz 13 kommend noch den 3. Platz. Vorne holte sich Bastian Buus seinen ersten Sieg im Carreracup. Eine starke Vorstellung des jungen Dänen. Zweiter wurde Laurin Heinrich der damit seine Tabellenführung weiter ausbauen kann. In der PRO-Am Wertung war es erneut Carlos Rivas der ganz oben auf dem Treppchen stand. Der Brite Lorcan Hanafin holte sich mit einer tadellosen Leistung den Sieg bei den Rookies. Schon in einer Woche stehen die Läufe 7 und 8 im niederländischen Zandvoort auf dem Programm.

Bastian Buus

Bastian Buus - Allied Racing

Porsche Service

Servicezeit im Porsche Carrera Cup

Larry ten Voorde

Larry ten Voorde - Team GP Elite

Handicap für Larry ten Voorde und Dylan Pereira

Das Qualifying

Die dritte Station des Porsche Carrera Cup im Rennkalender der Saison 2022 hieß Imola. Auf der Highspeed-Strecke wurden die Läufe fünf und sechs des Markenpokals ausgetragen. Der im Championat derzeit führende Laurin Heinrich reiste mit einem komfotablen Vorsprung von 28 Punkten in der Meisterschafttabelle nach Italien. Beim obligatorischen Freien Training am Freitag gab es zunächst keine Überraschungen. Der aktuelle Champion Larry ten Voorde drehte mit einer Zeit von 1:44.000 min. bei hochsommerlichen Temperaturen die schnellste Runde. Mit einem Rückstand von anderthalb Zehntel Sekunden folgte Laurin Heinrich vor Dylan Pereira und Bastian Buus. Ein stahlblauer Himmel erwartete die Akteure am Samstagvormittag zum 35-minütigen Qualifying in Imola. Zwei Piloten hatten in diesem Qualifying ein Handicap. Larry ten Voorde und Dylan Pereira wurden in jedem Fall fünf Plätze nach hinten strafversetzt. Der Grund für diese Maßnahme lag darin, daß beide Piloten ihr Strafpunktekonto für verschiedene Vergehen die in den vergangenen Rennen von ihnen begangen wurden (max.5) ausgereitzt hatten und nun dieses Strafe die im Regelement festgeschrieben ist akzeptieren mußten. Schon kurz nach dem Start der Session wurde eine Unterbrechung durch die rote Flagge eingeleitet. Bei Jukka Hinkavuori war die Radaufhängung gebrochen und das Fahrzeug mußte geborgen werden. Es war dann Dylan Pereira der mit einer 1:43.611 min. die erste Rundenzeit vorgab. Larry ten Voorde antwortete umgehend mit einer 1:43.611 min. Dahinter in Lauerstellung lag Laurin Heinrich. Elf Minuten vor dem Ende des Qualifyings erfolgte dann der letzte Schlagabtausch. Und dann war es der amtierende Champion ten Voorde der eine Traumzeit auf den italienischen Asphalt zauberte. Mit einer Zeit von 1:43.206 min. war er klar der schnellste Pilot. Loek Hartog holte sich mit 1:43.668 min. die zweitschnellste Runde vor Bastian Buus und Laurin Heinrich. Dahinter folgten Michael Ammermüller und Lorcan Hanafin. Damit stand der Niederländer Loek Hartog auf der Pole Position und Larry ten Voorde mußte als Schnellster das Rennen von Startplaz 6 aufnehmen. Bastian Buus ging von Startplatz 2 ins Rennen. Die zweite Startreihe bildeten Laurin Heinrich und Michael Ammermüller. Mit dieser Startaufstellung lag schon für den Start des Rennens jede Menge Zündstoff in der Luft.

Porsche Carrera Cup 2022 - Ergebnis Lauf 5, Imola

Renndistanz: 16 Runden
pos. fahrer team total time total laps best lap gap startpos. +/-
1 Bastian Buus Allied Racing 32:15.441 min. 16 1:45.155 min. 00:00.000 min. 2 ↑ 1
2 Laurin Heinrich SSR Huber Racing 32:15.992 min. 16 1:45.271 min. 00:00.551 min. 3 ↑ 1
3 Larry ten Voorde Team GP Elite 32:18.608 min. 16 1:44.925 min. 00:03.167 min. 6 ↑ 3
4 Loek Hartog Black Falcon Team Textar 32:19.824 min. 16 1:45.232 min. 00:04.383 min. 1 ↓ 3
5 Morris Schuring SSR Huber Racing 32:19.939 min. 16 1:45.934 min. 00:04.498 min. 8 ↑ 3
6 Rudy van Buren Huber Racing 32:20.639 min. 16 1:45.260 min. 00:05.198 min. 10 ↑ 4
7 Dylan Pereira Phoenix Racing 32:21.019 min. 16 1:46.186 min. 00:05.578 min. 9 ↑ 2
8 Lorcan Hanafin Fach Auto Tech 32:21.645 min. 16 1:46.149 min. 00:06.204 min. 5 ↓ 3
9 Jesse van Kuijk Team GP ELITE 32:21.952 min. 16 1:45.734 min 00:06.511 min. 7 ↓ 2
10 Lucas Groeneveld GP ELITE 32:22.263 min. 16 1:45.968 min. 00:06.822 min. 11 ↑ 1
11 Huub van Eijndhoven GP Elite 32:22.906 min. 16 1:45.910 min. 00:07.465 min. 12 ↑ 1
12 Max van Splunteren Team GP ELITE 32:23.166 min. 16 1:45.681 min. 00:07.725 min. 13 ↑ 1
13 Alexander Fach Fach Auto Tech 32:23.421 min. 16 1:46.080 min. 00:07.980 min. 14 ↑ 1
14 Daan van Kuijk GP ELITE 32:24.294 min. 16 1:46.114 min. 00:26.123 min. 16 ↑ 2
15 Alexander Tauscher Allied Racing 32:24.772 min. 16 1:45.941 min. 00:09.331 min. 20 ↑ 5
16 Jan Seyffert HP Racing International 32:25.246 min. 16 1:46.849 min. 00:09.805 min. 18 ↑ 2
17 Carlos Rivas Black Falcon Team Textar 32:26.377 min. 16 1:46.479 min. 00:10.936 min. 19 ↑ 2
18 Jukka Honkavuori ID Racing 32:26.654 min. 16 1:45.624 min. 00:11.213 min. 31 ↑ 13
19 Michael Ammermüller SSR Huber Racing 32:27.600 min. 16 1:45.823 min. 00:12.159 min. 4 ↓ 15
20 Kim A. Hauschild HRT Performance 32:27.716 min. 16 1:46.500 min. 00:12.275 min. 23 ↑ 3
21 Jan Erik Slooten Phoenix Racing 32:28.689 min. 16 1:47.147 min. 00:13.248 min. 26 ↑ 5
22 Sören Spreng Black Falcon Team Textar 32:31.294 min. 16 1:47.796 min. 00:15.853 min. 25 ↑ 3
23 Georgi Donchev Huber Racing 32:31.442 min. 16 1:47.125 min. 00:16.001 min. 25 ↑ 2
24 Christof Langer Fach Auto Tech 32:37.658 min. 16 1:48.634 min. 00:22.217 min. 30 ↑ 6
25 Ahmad Alshehab CarTech Motorsport 19:13.814 min. 9 1:48.655 min. -7 Runden 28 ↑ 3
26 Ariel Levi Huber Racing 19:16.207 min. 9 1:47.184 min. -7 Runden 17 ↓ 9
27 Jonas Greif ID Racing 13:48.915 min. 6 1:50.203 min. -10 Runden 27
28 Lukas Ertl CarTech Motorsport not classified - not classified not classified 15 ↓ 13
29 Harald Proczyk HP Racing International not classified - not classified not classified 21 ↓ 8
30 Sebastian Freymuth HRT Performance not classified - not classified not classified 22 ↓ 8
31 Richard Wagner Phoenix Racing not classified - not classified not classified 24 ↓ 7

Gesamtwertung 2022 - Fahrer und Teams

pos. fahrer punkte team punkte
1 Laurin Heinrich 115 SSR Huber Racing 188
2 Dylan Pereira 76 Team GP Elite 109
3 Morris Schuring 73 Allied Racing 88
4 Bastian Buus 73 Iron Force Racing by Phoenix 83
5 Larry ten Voorde 67 Black Falcon Team Textar 66
6 Loek Hartog 62 Huber Racing 52
7 Rudy van Buren 42 GP Elite 48
8 Michael Ammermüller 41 Fach Auto Tech 41
9 Max van Splunteren 31 ID Racing 10
10 Jesse van Kuijk 26 HRT Performance 8
11 Lucas Groeneveld 19 HP Racing International 6
12 Lorcan Hanfin 17 CarTech Motorsport by Nigrin 1
13 Alexander Fach 15    
14 Huub van Eijndhoven 15    
15 Alexander Tauscher 6    
16 Daan van Kuijk 6    
17 Jukka Honkavuori 5    
18 Sebastian Freymuth 5    
19 Ariel Levi 3    
20 Richard Wagner 2    
21 Harald Proczyk 1    

Fakten, Daten und Informationen zum Carrera Cup

Der Porsche Carrera Cup Deutschland gilt als der schnellste Markenpokal in Deutschland. Der Saisonstart 2022 findet zusammen mit der FIA-WEC im belgischen Spa-Francorchamps statt. Das zweite Rennwochenende wird auf der traumhaft gelegenen Rennstrecke des Red Bull Rings in Österreich zusammen mit dem ADAC GT MASTERS ausgetragen. Danach geht es in das italienische Imola wo die Läufe fünf und sechs im Rahmen der DTM absolviert werden bevor es dann ins niederländische Zandvoort geht. Vier weitere Veranstaltungen werden zusammen mit dem ADAC GT-MASTERS auf dem Nürburgring, Lausitzring, Sachsenring und in Hockenheim stattfinden. Die Rennserie wird seit 1990 ausgetragen. Damit geht der Markenpokal in diesem Jahr in die 33. Saison. Als Vorläufer des Porsche Carrera Cup gilt der Porsche 944 Turbo Cup der erstmalig im Jahr 1986 ausgetragen wurde. In jedem Jahr bietet der Porsche Carreracup immer wieder mit seinen attraktiven Fahrerbesetzungen sehenswerten Motorsport. Die Läufe werden als Zeitrennen deklariert und auf eine Dauer von 30 Minuten plus eine Runde begrenzt, die jeweils am Samstag und am Sonntag ausgetragen werden.